Per Petterson wurde am 18. Juli 1952 geboren und wuchs im Osloer Vorort Veitved im Arbeitermilieu auf. Nach der Schulzeit war er zunächst als ungelernter Hilfsarbeiter tätig und absolvierte dann eine Bibliothekarsausbildung. Etliche Jahre arbeitete er als Buchhändler, Literaturkritiker und Übersetzer, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seinen internationalen Durchbruch erlangte er mit „Pferde stehlen“ (2003). Die „New York Times Book Review“ wählte den Roman zu einem der zehn besten Bücher des Jahres 2007. Mittlerweile sind seine Bücher in mehr als 50 Sprachen übersetzt worden.
* 18. Juli 1952
von Annegret Heitmann
Essay
Per Petterson behandelt in seinen Romanen die großen und zeitlosen Themen der Literatur: Liebe und Verlust, Trauer und Tod, Heranwachsen und Altern, Traum und Desillusion. Sie sind traditionell erzählt und entziehen sich postmodernen literarischen Trends und Verfahren. Immer wieder betont die Literaturkritik die langsame Intensität der Werke, die Eindringlichkeit der Naturschilderungen und die melancholische Stimmungslage. Man kann sich fragen, warum Romane mit diesen Qualitäten einen derartigen internationalen Erfolg erlangen wie die Texte Pettersons. Besonders bei einem skandinavischen Autor könnte sich der Verdacht aufdrängen, dass seine Attraktivität in einer Idyllisierung des „einfachen Lebens“ liegt, einer unzeitgemäßen Verherrlichung der Natur. Dabei ist Petterson seit dem Beginn seiner Schriftstellerkarriere immer ...